Vom Headhunter auf XING angeschrieben - Wie reagieren?

Sie sind einige Jahre berufstätig, Ihr Profil ist im Internet auf XING, LinkedIn oder Experteer eingestellt und Sie bekommen über Ihr berufliches Netzwerk Nachrichten und Anfragen von Headhuntern.

  1. Wie können Sie jetzt reagieren?
  2. Worauf sollten Sie unbedingt achten?
  3. Und was kann Sie Ihren Job kosten?
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foto: © dan schiumarini on Unsplash.com

Aussortieren: XING-Anfrage vom Headhunter zu allgemein

Keine Frage, es gibt seriöse Personalberater und Headhunter (hier: Liste Top-20 Executive-Search), aber leider auch viele Trittbrettfahrer, die eher daran interessiert sind Bewerberdaten abzugreifen.

Keine Anrede

Wenn Sie eher allgemein gehaltene Nachrichten ohne Anrede, ohne Bezug auf Ihre beruflichen Schwerpunkte und ohne konkrete Angaben zu einer neuen Stelle erhalten, handelt es sich fast schon um Spam. Auch wenn die oberflächliche Anfrage tatsächlich von einem Personaldienstleister kommt.

Festmandat oder Erfolgsprovision

Erfahrene Arbeitnehmer haken bei Interesse in Ihrer Antwort nach, ob der suchende Headhunter auf Basis eines exklusiven Festmandates aktiv ist. Oder ob es sich "nur" um ein Erfolgsmandat handelt.

Erfolgsmandate sind dadurch gekennzeichnet, dass es nur im Falle einer erfolgreichen Vermittlung ein Honorar für den Personaldienstleister gibt. Es kann durchaus vorkommen, dass mehrere Personalberater für die gleiche Stelle suchen - und letztlich nur einer die Provision bekommt.

Experten-Tipp

Gelegentlich werden auch Stellen angeboten, die parallel in Jobbörsen gelistet sind. Fragen Sie im Zweifelsfall nach.

 

Konkrete Position: nützliche Informationen vom Headhunter

Ganz anders sind Anfragen einzuschätzen, bei denen es um die Besetzung konkreter Positionen geht.

Wenn Anfragen bereits erste Angaben wie eine Stellenbezeichnung, konkrete Aufgabenfelder, Anforderungen an Bewerber und zur Art des suchenden Unternehmens enthalten, kann das Angebot für Sie interessant sein.

Sie können grundsätzliches Interesse am Angebot des Headhunters bekunden oder darauf verweisen, dass Sie mit Ihrem momentanen Arbeitsplatz eigentlich sehr zufrieden sind, aber dennoch mehr über die zu besetzende Position erfahren möchten.

Seriöse Recruiter übermitteln Ihnen dann auf Nachfrage ein aussagekräftiges Stellenprofil, dass nähere Angaben über

  • gewünschte Berufserfahrung,
  • notwendige Fachkenntnisse,
  • erforderliche Branchenerfahrungen,
  • unerzichtbare IT-Kenntnisse,
  • geforderte Fremdsprachenkenntnisse und
  • definierte Kompetenzen ("Persönlichkeitsmerkmale")

enthält.

 

Bösartig: Stellen Personalberater Fallen?

Es kommt eher selten vor, aber wir haben von den von uns betreuten Beratungskunden leider auch schon gehört, dass Headhunter Fake-Angebote offerieren, um die Loyalität umworbener Kandidaten heimlich zu testen.

Diese "hinterlistigen Recruiter" sind dann gar nicht im Auftrag eines suchenden Unternehmens tätig. Im Gegenteil, sie werden vom momentanen Arbeitgeber auf vermutlich wechselwillige Mitarbeiter/-innen angesetzt, um zu überprüfen, wie ausgeprägt der Wille zu bleiben beziehungsweise der Wunsch zu gehen wirklich ist.

Experten-Tipp

Anfragen und Anrufe von Headhuntern sollten immer mit etwas gesundem Misstrauen behandelt werden.

Professionelle Distanz ist angebracht. Insbesondere dann, wenn Fragen gestellt und Informationen eingefordert werden, die zu einem frühen Zeitpunkt unüblich sind.

 

Diplomatisch: So auf XING-Anfrage reagieren

Wenn Sie ein Angebot grundsätzlich interessant finden oder einfach mehr über eine angebotene Position erfahren möchten, sollten Sie sich dennoch bedeckt halten.

Dafür können Sie Formulierungen dieser Art verwenden:

  • "Ich bin eigentlich sehr zufrieden in meiner momentanen Stelle. Aber heutzutage ist ja nichts mehr für ewig. Schicken Sie mir doch erst einmal mehr Informationen über die zu besetzende Stelle zu. Dann sehen wir weiter."
  • "Ihre Anfrage kommt jetzt sehr überraschend. Ich habe eigentlich keine Wechselabsichten. Aber schicken Sie mir doch ein paar Informationen, vielleicht habe ich jemandem in meinem Netzwerk, den das Angebot interessiert."

 

Fehler

Besonders vorsichtig sollten Sie reagieren, wenn Sie nach anderen Kandidaten gefragt werden, die Sie empfehlen "sollen".

Ohne Einverständnis die E-Mail-Adresse, die Telefonnummer oder gar die private Smartphonenummer einer Arbeitskollegin oder eines Kollegen weiterzugeben, kann in manchen Firmen ein Grund für eine Abmahnung sein.

Und darüber hinaus zu massivem Ärger mit Vorgesetzten und den betroffenen Personen führen.

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